Eine Übersicht über die verschiedenen Frequenzbereiche (Amateurfunkbändern) und deren Eigenschaften.
Als Amateurfunkband bezeichnet man jedes Frequenzband, das dem Amateurfunkdienst oder dem Amateurfunkdienst über Satelliten zugewiesen ist.Die Bänder werden nach der Wellenlänge der Frequenzen benannt. Die Wellenlänge ergibt sich aus der Division der Lichtgeschwindigkeit (299.792.458 m/s) durch die Frequenz (in Hertz). Beispielsweise steht das 160-Meter-Band für den Bereich von etwa 1800 bis 1900 kHz und das 80-Meter-Band für den Bereich von 3500 bis 3800 kHz. Historisch bedingt sind die Bezeichnungen allerdings nicht ganz exakt, so z. B. im 40-Meter-Band.
Als 160-Meter-Band bezeichnet man den Frequenzbereich von 1,8 MHz bis 2,0 MHz. Er liegt im Mittelwellenspektrum. Der Name leitet sich von der Wellenlänge dieses Frequenzbereiches ab.
Nach Sonnenuntergang sind Reichweiten von mehreren 1000 km möglich, da die D-Schicht der Ionosphäre vollständig verschwunden ist und nun eine Reflexion im unteren Bereich der F-Schicht stattfindet. Die nahe der Erdoberfläche gelegene D-Schicht dämpft die Raumwellen am Tage, wodurch geringere Reichweiten erzielt werden.
Als 80-Meter-Band bezeichnet man den Frequenzbereich von 3,5 MHz bis 4,0 MHz. Er liegt im Kurzwellenspektrum.
Die Ausbreitung erfolgt tagsüber vorwiegend über die Bodenwelle (Reichweite unter 500 km); ab der Dämmerung auch durch die dann vorhandene Raumwelle (Reichweite bis ca. 4.000 km). Da die Maximum Usable Frequency (MUF) für diesen Frequenzbereich selten unter 3,5 MHz sinkt, werden die Ausbreitungsbedingungen hauptsächlich von der Absorption der Funkwellen tagsüber in der D-Schicht bestimmt. Oft liegen die gleichen Eigenschaften wie bei der Grenzwelle vor.
Das 60-Meter-Band ist ein Amateurband im Frequenzbereich von 5250 bis 5450 Kilohertz.
Es ist geeignet, sowohl tagsüber als auch nachts NVIS-Verbindungen herzustellen. Diese sind aufgrund der geringen Reichweite und der Ausbreitung per Raumwelle auch im hügeligen Gelände besonders für regionalen Notfunk geeignet. Üblicherweise werden Amateurbänder international durch die VO Funk zugewiesen. Beim 60-Meter-Band erfolgt die Freigabe versuchsweise und national noch sehr unterschiedlich, gestützt auf eine Empfehlung der Internationalen Fernmeldeunion. Die World Radio Conference 2015 hat entsprechend einer Empfehlung der WRC-12 einer globalen Zuweisung des 60-Meter-Bandes zugestimmt. Der für den Amateurfunkdienst zugewiesene Bereich soll zwischen 5351,5 und 5366,5 kHz liegen, bei einer effektiven Strahlungsleistung von bis zu 15 Watt.
Als 40-Meter-Band bezeichnet man den Frequenzbereich von 7,0 MHz bis 7,2 MHz. Er liegt im Kurzwellenspektrum.
Dieses Band ermöglicht sowohl Weitverbindungen (DX) von spätnachmittags bis frühmorgens als auch Nahverbindungen mittels NVIS tagsüber, insbesondere in Zeiten hoher Sonnenaktivität. Aufgrund der guten – wenn auch durch die D-Schicht tagsüber gedämpften – Ausbreitungsbedingungen auch „Europa-Band“ genannt.
Als 30-Meter-Band bezeichnet man den Frequenzbereich von 10,1 MHz bis 10,15 MHz. Er liegt im Kurzwellenspektrum und ist ein WARC-Band. Da das 30-Meter-Band ein WARC-Band ist, ist hier kein Contestbetrieb erlaubt.
Die Tagesdämpfung durch die D-Schicht ist relativ gering, daher lassen sich rund um die Uhr zu allen Jahreszeiten DX-Verbindungen aufbauen, auch wenn andere DX-Bänder (wie das 10-m-, 12-m- und 17-m-Band) bereits nicht mehr brauchbar sind.
Das 20-Meter-Amateurfunkband erstreckt sich von 14,0 MHz bis 14,35 MHz. Es ist das klassische Weitverkehrsband (DX-Band). Im Sonnenfleckenmaximum ist es fast rund um die Uhr verwendbar, so dass Funkverbindungen mit allen Kontinenten möglich sind. Im Sonnenfleckenminimum hingegen ist das 20-Meter-Band nur tagsüber bzw. bis in die frühen Abendstunden benutzbar, fällt manchmal sogar ganz aus. Die Tote Zone ist oft größer als 1000 Kilometer.
Als 17-Meter-Band bezeichnet man den Frequenzbereich von 18,068 MHz bis 18,168 MHz. Er liegt im Kurzwellenspektrum und ist ein WARC-Band.
Die Ausbreitungen dieses DX-Bandes sind ähnlich dem 15-Meter-Band. Im Sonnenfleckenmaximum sind fast durchgehend DX-Verbindungen möglich. Bei geringer Sonnenfleckenanzahl sind nur vereinzelt tagsüber Verbindungen möglich. Störungen durch die Atmosphäre sind eher selten.
Als 15-Meter-Band bezeichnet man den Frequenzbereich von 21,0 MHz bis 21,45 MHz. Er liegt im Kurzwellenspektrum.
Die Ausbreitungsbedingungen des 15-Meter-Bandes sind sehr abhängig von der Anzahl der Sonnenflecken. Während des Sonnenfleckenminimums sind nur tagsüber in den Sommermonaten kurze Bandöffnungen vorhanden, während der Winterzeit kann es sogar zu Totalausfällen kommen, die mehrere Tage dauern können. Umso mehr lassen sich im Maximum der Sonnenaktivität, gefördert durch eine geringe Dämpfung, auch mit kleinen Leistungen sehr weite Entfernungen überbrücken. Atmosphärische Störungen haben keine Auswirkungen auf das Band.
Als 12-Meter-Band bezeichnet man den Frequenzbereich von 24,89 MHz bis 24,99 MHz. Er liegt im Kurzwellenspektrum und ist ein WARC-Band.
Das 12-Meter-Band ist sehr von der Sonnenaktivität abhängig. Bei guten Bedingungen sind tagsüber DX-Verbindungen möglich, nachts ist fast keine Bandöffnung vorhanden. Während des Sonnenfleckenminimums sind Verbindungen interkontinentaler Art nicht möglich.
Bei dem 10-Meter-Band handelt es sich um ein Frequenzband im Kurzwellenspektrum. Das 10-Meter-Band befindet sich im Frequenzbereich von 28 MHz bis 29,7 MHz. Es bildet den Übergang von den Kurzwellen zu den Ultrakurzwellen. Atmosphärische Störungen (wie Gewitter) machen sich nur selten bemerkbar, wohl aber künstliche Störungen durch z. B. Zündfunken.
In Bodennähe erreicht das 10-Meter-Band noch Stationen in 20 bis 30 Kilometer Entfernung. Die Reichweite kann sich durch verschiedene Einflüsse erhöhen. Grundsätzlich erhält man mit einer größeren Funkantenne auf höheren Positionen eine größere Reichweite. Neben der Sendeleistung ist auch die Reflexion der Ionosphäre für die Reichweite entscheidend.
Der Übertragungsweg über die Raumwelle muss sich auf der Tagseite der Erde befinden. Lediglich in niederen geografischen Breiten sind auch nach der Dämmerung bzw. in der Nacht Funkverbindungen über Raumwelle möglich. Über die Raumwelle sind teilweise Funkstationen in einer Entfernung von 2.000 Kilometer und mehr erreichbar.Bei hoher Anzahl von Sonnenflecken sind aber auch tagsüber interkontinentale Verbindungen selbst mit kleinster Sendeleistung (weniger als einem Watt) und kleinen Antennen möglich.Im Sonnenfleckenminimum sind nur gelegentlich von Mai bis August DX-Verbindungen von bis zu 2.000 Kilometer über die sporadische E-Schicht möglich.
Das 6-Meter-Band ist der Frequenzbereich von 50 MHz bis 52 MHz (Europa) beziehungsweise von 50 MHz bis 54 MHz (USA), den verschiedene Funkdienste nutzen, neben dem (auslaufenden) Rundfunk meist militärische Funkdienste. Der Amateurfunkdienst hat in Europa einen sekundären Status bzw. wird geduldet. In den USA werden Funkfernsteuerungen ebenfalls auch im 6-Meter-Band betrieben; hierfür sind 10 Kanäle zugewiesen.
Das 6-Meter-Amateurband ist je nach International Amateur Radio Union (IARU)-Region 2 MHz oder 4 MHz breit und hat aufgrund seiner Wellenlänge sowohl Kurzwelleneigenschaften als auch typische UKW-Eigenschaften. Es sind Reflexionen über die Ionosphäre möglich, sowohl über die E-Schicht als auch über die F-Schicht, hier allerdings fast ausschließlich im Sonnenfleckenmaximum.
Als 4-Meter-Band (80-MHz-Bereich) bezeichnet man den Frequenzbereich von 68 bis 87,5 MHz, der von Betriebs-, dem BOS-Funk und der Bundeswehr benutzt wird. Weitere Anwendungsgebiete sind im Zugfunk, bei Energieversorgungsbetrieben und in der Forstwirtschaft. Der Frequenzbereich wird vornehmlich in Frequenzmodulation (FM) genutzt. Im Gebiet der ehemaligen Sowjetunion wurde ein Teil des 4-m-Bandes auch als normales Rundfunkband genutzt.
In einigen Ländern wurden kleine Bereiche im 4-m-Band für Funkamateure freigegeben. So können Funkamateure in England und den Niederlanden den Bereich von 70 bis 70,5 MHz nutzen.
Seit 19. Dezember 2018 ist der Sendebetrieb im Bereich von 70,150 MHz bis 70,200 MHz befristet bis Ende 2020 genehmigt. Dies wurde in Mitteilung Nr. 414/2018 vom 19. Dezember der BNetza veröffentlicht und 2020 mit der Mitteilung 8/2020 verlängert. Wie in den vorherigen Genehmigungen ist der Betrieb nur stationär den Inhabern der Genehmigungsklasse A erlaubt. Die Sendeleistung ist auf maximal 25 W ERP begrenzt und die Antennenpolarisation muss horizontal sein. Die Bandbreite darf 12 kHz nicht überschreiten.
Das 2-Meter-Band ist ein Teil des Ultrakurzwellenbereiches (UKW) und entspricht rechnerisch einer Frequenz im Bereich um 150 MHz (gerundet ). Je nach Anwendersicht wird als Zweimeterband ein Funkband bezeichnet, das unterschiedlichen Funkdienste zugewiesen ist: 144 MHz bis 146 MHz Amateurfunkdienst, 148,01 MHz bis 164 MHz Betriebsfunk, 165 MHz bis 174 MHz BOS-Funk und weitere Dienste wie Flugfunk. Es werden oft Handfunkgeräte eingesetzt, ebenso sind aber auch ortsfeste und in Fahrzeuge (zu Land, zu Wasser und in der Luft) eingebaute Geräte gebräuchlich.
Das 2-Meter-Band ist Teil des VHF-Spektrums und wird in erster Linie für die lokale Kommunikation genutzt. Die Reichweite einer festen Funkstelle beträgt bei normalen Ausbreitungsbedingungen etwa 50 km, die eines Handfunkgerätes etwa 5 bis 10 km, abhängig u.a. vom Geländeprofil. Diese Entfernung kann man durch Relaisstationen vergrößern. Bei besonderen Ausbreitungsbedingungen (z. B. Inversionswetterlagen, Sporadic-E) kann man im 2-m-Band Reichweiten von mehreren 100 km erzielen.
Als 70-Zentimeter-Band bezeichnet man den Frequenzbereich von 400 MHz bis 460 MHz. Dieser Frequenzbereich wird von Betriebsfunk, BOS-Funk sowie dem Amateurfunkdienst (primäre Nutzung 430–440 MHz) verwendet. In diesem Frequenzbereich werden oft Handfunkgeräte eingesetzt. Um eine große Reichweite mit geringer Leistung zu erreichen, werden Relaisstationen verwendet.
Funkwellen dieser (und höherer) Frequenzen breiten sich quasioptisch aus. Das bedeutet, dass schon wenige Hindernisse zwischen Sender und Empfänger die Verbindung stark beeinträchtigen können. Deswegen sind die maximalen Reichweiten im Alltag selten erreichbar.
Das europäische 70-cm-Amateurband nutzt den Frequenzbereich von 430 bis 440 MHz. In anderen Ländern ist der Frequenzbereich von 420 bis 450 MHz dem Amateurfunk zugewiesen. Es ist das niedrigste Frequenzband, in dem Amateurfunkfernsehen erlaubt ist. Ein großer Bereich des 70-cm-Bandes ist für den Betrieb über Amateurfunksatelliten zugelassen, dieser Bereich ist dem Bandplan für 70 cm freigehalten.